Digitale Optimierung der Abbildung mit DLO
Ein weiteres Top-Feature von DPP ist die Funktion Digitale Objektivoptimierung (DLO). Dabei wird unter Berücksichtung der Konstruktionsdaten der Objektive die Abbildungsleistung nachträglich optimiert, indem optische Restfehler reduziert werden.
Bei aktuellen EOS-Kameras wie EOS R und EOS RP, aber auch EOS 250D oder der EOS 5D Mark IV werden diese Objektivprofile optional direkt bei der Speicherung der JPEG-Dateien schon in der Kamera berechnet. In den RAW-Dateien sind die Information zum bei der Aufnahme verwendeten Objektiv enthalten, und die DLO-Optimierung wird in DPP durchgeführt.
Im DPP-Bearbeitungsfenster gibt es dazu die Werkzeugpalette für die Digitale Objektivoptimierung. DPP erkennt das Objektiv in der RAW-Datei, und in der Palette wird angezeigt, ob das zugehörige Profil schon hinterlegt ist.
Falls nicht, klickst du auf das Aktualisierungsicon und die nötigen Informationen werden geladen und aktiviert.
Automatisch korrigiert werden Beugungsunschärfe und Farbfehler, die so genannte Chromatische Aberration oder Farbquerfehler, also Farbsäume besonders an den Bildrändern bei Hell-Dunkel-Übergängen. Dazu kann ich noch die Farbunschärfe bzw. den Farblängsfehler, der zu unterschiedlichen Färbungen vor und hinter der Fokusebene führen kann, die Vignettierung, die ebenso interessant bei Weitwinkelobjektiven ist wie die Verzeichnung reduzieren.
Alle wählbaren Parameter sind in ihrer Stärke, auch über die 100%-Marke hinaus, regelbar. Individuelle Korrektureinstellungen sind für alle Parameter wählbar. Ein Beispiel wäre z. B. eine bewusste Vignettierung, also eine Abschattung der Randbereiche, die den Blick des Betrachters auf die Bildmitte lenkt. Bei Motiven mit einem gleichförmigen Hintergrund hingegen ist die natürliche Vignettierung des Objektivs störend und kann über die DLO-Funktion einfach korrigiert werden.