Schatzi, schenk´ mir ein Foto!
So gelingen ganz persönliche Portraitfotos – zum Valentinstag oder zu anderen Anlässen
Überrasche deinen Schatz mit einem Fotoshooting zum Valentinstag. Wir erklären dir, worauf du bei Aufnahmetechnik, Location und Equipment achten solltest.
Die Kameraeinstellung
Bei den ersten Portrait-Sessions solltest du eine Kameraeinstellung wählen, die du nicht ständig überprüfen musst, damit du dich voll auf dein „Lieblingsmodell“ konzentrieren kannst. Portraitprofis bevorzugen die folgenden Einstellungen.
Variante 1: Aufnahmeprogramm Av (Blendenvorwahl)
Hier stellst dudie Blende ein, die Kamera wählt die passende Belichtungszeit. Achte darauf, dass es an der Foto-Location hell genug ist, damit die Kamera nicht zu lange Belichtungszeiten wählt. Mit ISO-Einstellung „Auto“ wählt sie die Empfindlichkeit automatisch passend. Mit der Belichtungskorrektur kannst du das Motiv in + (heller) oder - (dunkler) Richtung variieren.
Variante 2: Aufnahmeprogramm M (Manueller Modus)
Hier gibst du die Kombination aus Blende und Belichtungszeit vor. Die Kamera wählt die ISO-Empfindlichkeit automatisch passend dazu, wenn die ISO auf der Einstellung „Auto“ steht. Mit dieser Einstellung hast Du beide Parameter im Griff und kannst beide spontan verändern. Die ISO reagiert auf deine Einstellung und passt sich an.
Der Autofokus
Für dynamische Szenen, also wenn sich dein Modell vor der Kamera bewegt, wählst du den Autofokusmodus "AI Servo". Ist die Pose im Sitzen, empfiehlt sich die AF-Einstellung "One-Shot". Wähle die Gesichtserkennung (falls bei deiner EOS vorhanden) oder ein Einzelautofokusfeld. Die Schärfe setzt du entweder auf das der Kamera zugewandten Auge oder auf das Auge, das mehr Licht bekommt.
Tipp: Damit du genau das Foto bekommst, das du dir vorgestellt hast, stelle die Funktion "Reihenaufnahme" in der Kamera ein. So hast du später eine große Auswahl … und genau das Lächeln, das du so magst.
"Freistellen" des Kopfes vor dem Hintergrund
Um eine Freistellung des Motivs vom Hintergrund zu erhalten, ist das Fotografieren mit offener Blende das Mittel der Wahl. Auch mit lichtschwächeren Objektiven lässt sich dieser Effekt erreichen. Beachte dabei folgende "Merksätze":
- Je offener die Blende, umso kleiner der Schärfebereich.
- Je länger die Brennweite, umso geringer der Schärfebereich.
- Die Schärfeverteilung liegt ca. 1/3 vor und 2/3 hinter dem gewähltem AF-Punkt.
- Je weiter weg der Hintergrund, umso unschärfer wird dieser.
- Je näher man dem Motiv ist, umso unschärfer der Hintergrund.
Die Location
Wähle eine Location, in der sich dein Schatz wohlfühlt. Vielleicht hat der Ort auch eine Bedeutung für Euch. Achte darauf, dass der Hintergrund nicht von der Person ablenkt. Es hilft den Standort um ein paar Dezimeter in jede Richtung zu prüfen, ob sich nicht eine bessere Perspektive ergibt. Vermeide es, dass Linien oder Bäume aus oder durch den Kopf des „wachsen“.
Das Licht und der Look
Morgens und abends ist das Licht meist sanfter. Ein bewölkter Himmel ist zum Fotografieren ideal, da es keine harten Schatten wirft. Auch ein gleichmäßiger Schatten oder die Aufnahme im Gegenlicht ist reizvoll. Stelle unbedingt den Weißabgleich der Kamera auf das jeweilige Licht ein (bei Gegenlicht wähle "Schatten" oder "Bewölkt"), selbst wenn du im RAW-Format fotografierst. Du wirst die Bilder während des Shootings gleich herzeigen wollen - das gibt deinem Lieblingsmenschen Sicherheit.
Zusätzlich zum Weißabgleich kannst du mit der Bildstil-Funktion der EOS deinen Fotos einen eigenen Look geben. Wähle z. B. den Bildstil "Portrait" für schöne Hauttöne oder "Monochrom" für ein klassisches Schwarzweiss.
Um dein Modell noch besser auszuleuchten, kannst du einen Blitz als zusätzlich Lichtquelle verwenden oder das vorhandene Licht mit einem Lichtformer (Reflektor) modulieren.
Die Pose
Ein Portraitfoto wirkt am persönlichsten, wenn du deinem Modell auf Augenhöhe begegnest. Wähle einen Standort, der das ermöglicht. Wenn das Shooting für deinen Schatz mit Augenkontakt entspannter ist, nutze die Live-View-Funktion deiner Kamera.
Die Pose sollte zur Person passen. Überlege bei jeder Pose, welcher der beste Blickwinkel ist, der die gewünschte Aussage unterstützt. Arme und Hände haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Pose. Sie bilden visuell interessante Formen und Linien und führen den Betrachter. Bei stehenden Posen wirkt die Standbein-Spielbein-Position ungezwungen, elegant und selbstsicher. Ein leichtes Einknicken der Hüfte betont die S-Form des Körpers.
Neigt dein Modell dazu sich zu verkrampfen und eine unvorteilhafte Haltung anzunehmen, gib dieser Pose einen lustigen Namen. Zieht die Person z.B. unwissentlich die Brauen hoch und die Stirn kraus, sage zum Beispiel „Mach nicht den Elvis, Schatz“, das bewahrt die gute Stimmung beim Shooting. Die Freude wird man später in der Bildern sehen!