Um einen der wichtigen Parameter zu erfüllen – der Hintergrund des Bildes sollte nur aus der blauen Laufbahn bestehen – war eine hohe Aufnahmeposition notwendig. Die üblicherweise bei der Sportfotografie angestrebte Position „auf Augenhöhe“ mit dem Geschehen, würde hier nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Also hoch auf den Oberring des Olympiastadions! Mit einer Sondererlaubnis des Veranstalters war es möglich, diesen für alle anderen Fotografen gesperrten Bereich exklusiv zu betreten.
Dann musste die Uhrzeit passen. Denn nur wenn die Sonne so steht, dass ihr Licht direkt durch das Marathon-Tor in Stadion fällt, gibt es den erwünschten Schattenwurf. Gegen 16 Uhr waren die Beleuchtungsbedingungen ideal und die Haufenwolken am Himmel gaben die Sonne frei.
Weiterhin musste die Aufnahmeposition im Scheitelpunkt der Ostkurve liegen, um einen parallelen Verlauf der Bahnmarkierungen zu erreichen. Glücklicherweise fanden zur optimalen Uhrzeit zwei 400-Meter-Vorläufe statt, also genau zwei Chancen. Denn zum Finale wird die Sonne weiter gewandert sein.
Equipment: Canon EOS-1D X Mark II mit dem EF 200-400mm F4L IS USM Extender 1.4x
Belichtungsparameter: 1/1.600s, Blende 5.6 und ISO 800. Und dann mit maximaler Serienbildgeschwindigkeit die Läuferin verfolgt.
Blieb nur noch eine geringe Nachbearbeitung der JPEG-Bilddateien in Adobe Photoshop Lightroom: Geringfügiger Bildzuschnitt, leichte Erhöhung des Kontrasts, Verringerung der Lichter und – ausnahmsweise, um die "künstlerische" Wirkung des Bildes zu verstärken und den Blick des Betrachters noch stärker zu lenken – das Einfügen einer künstlichen Vignette.
Du möchtest mehr über die Sportfotografie erfahren? Dann lade den Canon Academy Sportleitfaden herunter (siehe unten).