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Fine-Art-Printing: Von der RAW-Entwicklung bis zum Ausdruck

Die hochwertige Präsentation deiner Fotos

Lesedauer ca. 4 Minuten
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Die hochwertige Präsentation der eigenen Fotos ist für uns Fotografen die Krönung des fotografischen Prozesses: Die hohe Qualität der Prints unterstreicht, mit wie viel Leidenschaft und Können wir zu Werke gehen. Der Beitrag erklärt, wie der Arbeitsablauf vom digitalen Foto zum Print gestaltet werden kann.

Für einen Fine-Art-Print kommen nur die besten Fotos in Frage. Je hochwertiger die Bildqualität von Kamera und Objektiv ist und je sorgfältiger wir bei Bildkomposition und die Belichtung vorgegangen sind, desto besser eignet sich das Ausgangsbildmaterial. Idealerweise liegen die Bilddateien im Canon RAW-Format vor, welches umfangreiche Nachbearbeitungen und Anpassungen ermöglicht. Die Entwicklung und Bearbeitung von Canon RAW-Dateien erfolgt mit Canon Digital Photo Professional.

Die Software ist kostenlos und arbeitet zudem mit der Canon Druckersoftware Professional Print & Layout Hand in Hand zusammen. Tipp: Die Bildbearbeitung sollte an einem farbkalibrierten Monitor erfolgen – sonst droht beim Ausdruck eine „Lotterie der Farben“.

Schon bei der Bildbearbeitung sollte das später verwendeten Papiers berücksichtigt werden. Fotopapiere haben dank optischer Aufheller und Kunststoffbeschichtung ein höheres Kontrastwiedergabevermögen als "offene" und ungebleichte Fine-Art-Papiere. Somit kommen Tonwerte in den extremen Lichtern und Schatten bei verschiedenen Papieren unterschiedlich intensiv zur Geltung. Darin liegt der wesentliche Prozess bei der Entwicklung mit dem RAW-Konverter, in unserem Fall also mit der Canon Digital Photo Professional Software.

Druckersoftware: Canon Professional Print & Layout

In der Canon Druckersoftware lassen sich nicht nur Angaben zum Drucklayout und zur Position des Motivs auf dem Papier vornehmen, sondern noch verschiedene Einstellungen der Farben. Die Professional Print & Layout Software bietet eine übersichtliche Arbeitsstruktur an. Ist das ICC-Profil des Papierherstellers für Druckertyp und Papiersorte geladen und installiert, lässt es sich mit dem Druckauftrag verknüpfen und sorgt dafür, dass keine unliebsamen Überraschungen bei Tonwerten und Farben drohen. Bei Canon Originalpapieren ist der Extra-Download nicht notwendig: Die Profile sind im Druckertreiber der Software bereits hinterlegt. Die Canon Original-Druckmedien beinhalten eine ganze Reihe sehr hochwertiger Foto- und Fine-Art Papiere.

Auch der Farbumrechnungsprozess (engl. Color Rendering Intent) kann bestimmt werden. Er entscheidet darüber, wie Tonwerte der Bilddatei, die der Drucker bzw. das gewählte Papier nicht darstellen kann, in den darstellbaren Bereich umgerechnet werden. Hier ist es ratsam Tests zu erstellen und dann den gewünschten Bereich zwischen „perzeptiv“ und „farbmetrisch“ zu wählen.

Fotopapiertypen

Welche Papiertypen sind nun für welche Motive geeignet? Klassische Inkjetdruckpapiere wie „Glossy“ oder„Semiglossy“ haben eine ähnliche Bildwiedergabe wie das klassisch-analoge Fotolaborpapier: Sie reproduzieren kräftige und leuchtstarke Farben und sind scharf in den Details. Ihre Anmutung wird daher auch als fotorealistisch bezeichnet: Was wir sehen, wirkt real und echt.

Oft kommen diese Materialien bei Landschaftsaufnahmen und Tierportraits zum Einsatz – oder auch bei Reise- und Urlaubsbildern.

Matte und unbeschichtete Fine-Art-Papiere hingegen schieben noch eine gewisse Ebene zwischen Betrachter und Bild: Sie abstrahieren mit leichtem Farbton und Struktur und heben das Bild als „Werk“ auf eine andere Stufe. Die matten Papiere eignen sich z. B. für Porträts oder flächige Motive wie Architektur. Aufgrund ihrer Beschaffenheit sind sie haltbarer und langlebiger als die klassischen Fotopapiere – vorausgesetzt wir drucken mit den Canon Lucia Pigmenttinten.

Diese Tinte kommt in allen Canon ImagePROGRAF Druckern zum Einsatz. Die ImagePROGRAF-Modelle Pro-300 und Pro-1000 sind für ambitionierte Fine-Art-Printer die Drucker der Wahl und können sowohl Fotopapiere als auch Fine-Art-Papiere bedrucken. Der Canon PIXMA Pro-200 kann dies zwar auch, ist aber bei Fine-Art-Papieren auf Dauer weniger wirtschaftlich. Zudem druckt er nicht mit den Lucia Pigmenttinten, sondern mit Farbstoff-Tinten. Die technischen Daten der drei Pro-Drucker lassen sich bei Canon auf der Webseite nachlesen und gut miteinander vergleichen.

Wer sich einen Überblick über geeignete Papiere verschaffen will, findet bei den bekannten Papierherstellern wie Ilford, Hahnemühle, Canson, Moab und Tecco ein reichhaltiges Angebot. Musterpackungen mit mehreren Sorten eignen sich besonders gut, um für seine Motive das ideale Material zu finden.