An dieser Frage kommen wir nicht vorbei: Wie bist du zu deinem Künstlernamen EOS Andy gekommen?
Eigentlich ganz unspektakulär. Mit der Geburt meiner Kinder habe ich mit dem Fotografieren angefangen und mir als erste digitale Spiegelreflex eine EOS 300D zugelegt, danach folgten viele weitere EOS Modelle. Im Laufe der Jahre haben mich immer wieder Freunde und Bekannte gefragt, welche Kamera ich empfehle – und das war natürlich immer eine EOS. Einer sagte dann irgendwann den Satz: „Mensch, du bist ja so ein EOS-Andy.“ Dabei ist es geblieben.
Bekannt bist du vor allem für deine Cosplay-Fotografie. Wie bist du auf dieses Genre gekommen?
Angefangen habe ich tatsächlich ganz woanders, nämlich im Sport bei Cheerleader-Wettbewerben, an denen meine Tochter teilgenommen hat. Eine Agentur ist auf mich aufmerksam geworden und ich habe dann Sportevents in ganz Europa fotografiert. Das war der erste Schritt in Richtung professioneller Fotografie. Weil ich mich privat für Science Fiction interessiere, war ich auf der Gamescom in Köln und der Dokomi in Düsseldorf unterwegs und habe die Cosplay-Szene entdeckt. Und die Cosplayer wollen Fotos von sich, in den letzten Jahren natürlich verstärkt für Social Media.
Dein fotografischer Stil passt zu den Motiven und Kostümen. Wieviel Photoshop-Arbeit steckt in einem Bild?
Ich bin ein Fan von Calvin Hollywood und habe mich stilistisch stark an ihm orientiert. Wir sind mittlerweile miteinander befreundet. Anfangs habe ich die Leute im Studio vor grauem Hintergrund fotografiert und dann ein passendes Location-Motiv als Hintergrund eingezogen. Entsprechend hoch war der Photoshop-Aufwand bei den Bildern.
Wie arbeitest du heute?
Je besser das Foto ist, umso weniger Retusche fällt an. Heute fotografiere ich am liebsten on Location, möglichst passend zum Kostüm der Cosplayer. Eine Fee oder eine Elbin fotografiere ich also auf einer Waldlichtung, denn Farben und Licht müssen zum Motiv passen.
Was war die spannendste Location, in der du fotografiert hast?
Definitiv Tschernobyl. Ich hatte die Möglichkeit zweieinhalb Tage in der Zone zu fotografieren, das war schon sehr besonders. Aber auch im Landschaftspark Duisburg finde ich immer wieder tolle Locations für Cosplay-Szenen.
Wie bearbeitest du die Bilder?
Das allermeiste passiert bei der RAW-Konvertierung in Lightroom. Ich nutze dabei unzählige Presets, um einen zum Kostüm oder zur Szene passenden Filmlook zu erzielen. Farben, Licht und Location müssen passen – und das Foto muss technisch eine optimale Qualität haben.